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12. August 2024

Aufruf für Bioblitz 2024 - Die Heide und ihre Artenvielfalt
Heide als Kulturlandschaft Mitteleuropas

 

Die Heidelandschaften mit ihrer Tier-und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt eines Aufrufs zur Erfassung der Artenvielfalt. Naturbeobachtende im Hochsauerlandkreis sind nun aufgefordert, die heimischen Bergheideflächen im Rahmen des Bioblitz 2024 zu erforschen. Dabei können in Heidelandschaften neben Heidekräutern viele weitere Pflanzen- und Tierarten entdeckt werden. Ziel des Aufrufs ist es, Fotos der Pflanzen und Tieren dieser Kulturlandschaft zu machen und diese Belege bei Observation.org hochzuladen oder in der App „ObsIdentify“ zu melden. So können Naturinteressierte einerseits etwas über die Natur lernen und gleichzeitig erheblich zur Erforschung dieses Landschaftstyps beitragen.

Heidepanorama

 

 

 

Heide ist nicht gleich Heide. Heidelandschaften sind Vegetationstypen des Offenlandes, die durch niedrige Zwergsträucher wie etwa Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere geprägt sind.

Es gibt trockene Heiden, Feucht- und Nassheiden und natürlich zusammen mit der Heide vorkommende Vegetation wie Borstgrasrasen und Silikatmagerrasen. Bekannte Heidelandschaften sind die Lüneburger Heide in Niedersachsen, die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt, die Senne und die Westruper Heide in Nordrhein-Westfalen oder die Schorfheide in Brandenburg. Im Hochsauerlandkreis kommen Heiden in Form von Bergheiden, beispielsweise am Neuen Hagen oder auf dem Kahlen Asten, vor.


Der Großteil der heute bestehenden Heidelandschaften ist durch menschliche Nutzung entstanden. Jahrhundertelang führten Waldbeweidung mit starkem Verbiss und/oder Niederwaldwirtschaft auf mageren Böden und Plaggenwirtschaft zur Entstehung der Heidelandschaften. Heute gibt es diese Art der Nutzung nicht mehr und durch intensive Land- und Forstwirtschaft gelangen immer mehr Nährstoffe in unsere Landschaften. „Heidelandschaften sind schützenswert, da nährstoffarme Ökosysteme in Mitteleuropa heutzutage sehr selten geworden sind“, erklärt Dr. Christoph Lünterbusch, Leiter des LWL-Bildungs- und Forschungszentrums Heiliges Meer. „Es gibt Pflanzen und Tierarten, die auf solche mageren Standorte angewiesen sind. Um den Fortbestand solcher Heiden als Kulturlandschaften sicherzustellen, müssen diese dauerhaft gepflegt werden“. Ohne diese Maßnahmen würde sich wieder Wald einstellen.

 

Beobachtungen von allen Meldenden tragen zur Erforschung des Lebensraums Heide mit seinen speziellen Tier- und Pflanzenarten bei und leisten einen Beitrag zum Bioblitz 2024. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises melden.


 

 

 


Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)Heidelbeere

 

 

 

 

Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Nachtpfauenauge

 

 

 

 

Weidende Schafherde

Weidende Schafherde

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/?

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Heidepanorama Niedersfelder Hochheide. Foto: Werner Schubert

(2) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Foto: Ruth Bindewald

(3) Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia). Foto: Werner Schubert

(4) Schafherde. Foto: Katharina Wrede