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06. Juni 2023

Aufruf für Bioblitz 2023 - Insekten melden
Mit Insektensuche zur Erforschung dieser Tiergruppe beitragen

 

Schon länger ist bekannt, dass die Anzahl und die Vielfalt der Insekten drastisch abnehmen. Umso wichtiger ist es, diese Entwicklung zu beobachten, um geeignete Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz entwickeln und durchführen zu können.


Indem Naturinteressierte im Hochsauerlandkreis Insekten bei Observation.org oder in der App „ObsIdentify“ melden, tragen sie erheblich zur Erforschung dieser Tiergruppe bei und lernen die Natur vor der eigenen Haustür kennen. Gleichzeitig wird von allen Meldenden ein Beitrag zum Bioblitz 2023 geleistet. Beim Bioblitz können alle Interessierten mitmachen und über das gesamte Jahr hinweg nicht nur Insekten, sondern auch andere Beobachtungen von Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb ihrer Region melden.

Lederwanze

Lederwanze

 

 

 

Bis jetzt wurden allein in NRW über 2 Millionen Beobachtungen bei Observation.org gemeldet! Das ist eine beeindruckende Zahl und lässt sich auf die vielen fleißigen Beobachtenden zurückführen.

 

Viele Beobachtungen können bereits im eigenen Garten gemacht werden, besonders gut bei vielfältigem Blühangebot. Auch auf Wiesen, Wegrändern, an Hecken und Gewässern und in Wäldern können Insekten beobachtet werden. „Die meisten Insekten sind bei gutem Wetter aktiv. Da macht es auch uns am meisten Spaß, sie zu beobachten. Doch auch bei schlechtem Wetter findet man sie: Wanzen, Käfer und Bienen suchen Schutz in geschlossenen Blüten, während andere Insekten sich gerne auf Blattunterseiten oder in der dichten Krautschicht verstecken“, erklärt Viktor Hartung, der Insekten-Fachmann des LWL-Museums für Naturkunde in Münster.

 

Während Käfer oft sehr nah beobachtet werden können und Marienkäfer, wie der Siebenpunkt- oder der Asiatische Marienkäfer, manchmal sogar auf einem landen, muss man sich Schmetterlingen und Libellen etwas vorsichtiger annähern, um ein Foto zu machen. Bei Schmetterlingen sind aber besonders die farbenfrohen Tagfalter oft auch gut aus der Entfernung zu bestimmen. Sichere Beobachtungen, von denen kein Foto vorliegt, können entweder direkt auf der Homepage Observation.org oder über die App ObsMapp gemeldet werden. Hat man dagegen ein Foto, kann die App „ObsIdentify“ mit automatischer Fotobestimmungsfunktion helfen.

 

Was gibt es zu sehen? Anfang Juni haben einige frühe Falterarten ihren Saisonhöhepunkt schon hinter sich aber die typischen Sommerarten folgen. Zum Beispiel können jetzt Tagfalter wie der Kleine Fuchs, das Kleine Wiesenvögelchen, das Waldbrettspiel und die bekannten Zitronenfalter und Admiral beobachtet werden. Es lohnt sich auch nach dem Distelfalter Ausschau zu halten. Mittlerweile können besonders am Oberrhein Taubenschwänzchen beobachtet werden. Der Falter, der im Flug an Kolibris erinnert, überwintert klimabedingt vermehrt in Deutschland. Bei den Libellen können beispielsweise Adonislibelle und Vierfleck beobachtet werden. Im Hochsommer ist häufiger die Blaugrüne Mosaikjungfer zu finden. Gerade bei der Insektengruppe der Libellen gibt es im Hochsauerland noch viele „weiße Flecken“ auf der Karte, also Stellen, bei denen noch gar keine gesicherten Beobachtungen vorliegen, folglich auch nicht von den häufigen Arten. Das zeigt wieder: Jede Meldung zählt!

 

 

 


Kleines WiesenvögelchenKleines Wiesenvögelchen

 

 

 

 

Distelfalter

Distelfalter

 

 

 

 

Plattbauch

Plattbauch-Männchen

 

 

 

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/?

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!

 

 

Bildnachweise:

(1) Lederwanze (Coreus marginatus). Foto: Timo Schlüter

(2) Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus). Foto: Werner Schubert

(3) Distelfalter (Vanessa cardui). Foto: BS HSK
(4) Plattbauch (Libellula depressa). Foto: Katharina Wrede