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15. Januar 2024

Projektabschluss Bioblitz 2023

 

Unter dem Motto „gemeinsam die Artenvielfalt erforschen“ fand im Jahr 2023 bundesweit innerhalb von kreisfreien Städten oder Landkreisen ein Wettbewerb von Observation.org, dem Meldeportal für Naturbeobachtungen, und dem Münsteraner Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zur Erforschung der Biodiversität statt.

 

Zum Jahresende ist der Bioblitz 2023 ausgelaufen und war wieder ein voller Erfolg: Zahlreiche Menschen haben in ihrer Freizeit über die Beobachtungsplattform Observation.org Beobachtungen zu Organismen in ihrer Umgebung gesammelt und damit einen wertvollen Datenfundus zusammengetragen.

Bioblitz Gruppenbild

 

 

 

Allein für den Hochsauerlandkreis wurden 13.667 Beobachtungen von 896 Beobachtern gemeldet. Dabei wurden 2.038 Arten erfasst, davon 595 Gefäßpflanzen-Arten, 308 Pilzarten und 139 Arten von Moosen und Flechten. Bei den Tieren waren diesmal erstaunlicherweise mit 224 Arten die Nachtfalter die artenreichste Gruppe, obwohl sie durch ihre Lebensweise nicht so präsent sind wie andere Tiergruppen.

Die meisten Meldungen erfolgten zum Südafrikanischen Greiskraut (177), gefolgt vom Rotmilan (136, insgesamt 160 Individuen) und Hausrotschwanz (107, insgesamt 142 Individuen).

Auch wenn unser Kreis im Bioblitz-Ranking insgesamt nur Platz 40 erreicht, sind wir bei der Anzahl der Beobachter mit Platz 8 in den Top 10. Hierzu tragen sicherlich auch unsere vielen Gäste aus den Niederlanden bei, bei denen das Datensammeln mittels App ein verbreitetes Hobby ist, das dann auch im Urlaub weiter verfolgt wird.

Die gesammelten Daten stammen dabei größtenteils von Naturinteressierten ohne ausgeprägte Artenkenntnisse, die mit der automatischen Bestimmungs-App ObsIdentify arbeiten. Dass auch solche Daten unglaublich wertvoll sein können, zeigt das Beispiel der Reptilien, bei denen durch den Bioblitz 2023 jeweils ein bisher unbekanntes Vorkommen von Zauneidechse und Schlingnatter bekannt wurde. Beide Arten sind gemäß Roter Liste NRW in ihren Beständen stark gefährdet.
Auch einwandernde Arten wie die aus dem Mittelmeerraum stammende Nosferatuspinne wurden im Mai 2023 über das Portal erstmalig für den Hochsauerlandkreis dokumentiert.
Darüber hinaus können Daten sogar dazu dienen, die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten einzudämmen. So wurde durch die Meldung von 22 Feuersalamandern auch ein neuer Fall des Pilzerregers Bsal im Hochsauerlandkreis ermittelt.

 

Wir danken allen Beobachtern und freuen uns auf weitere spannende Meldungen beim Bioblitz 2024!

 

Datenstand: 10.01.2024, 11:45 Uhr

 

Zauneidechse

Zauneidechse

 

 

NosferatuspinneNosferatuspinne

 

 

Bestimmung mit ObsIdentify

Bestimmung mit ObsIdentify

 

Weitere Informationen unter:LWL Logo schwarz

www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/

 

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2023 hier:

https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2023

 

Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

 

Bildnachweise:

(1) Gruppenbild. Foto: LWL/Steinweg

(2) Zauneidechse (Lacerta agilis). Foto: Ruth Bindewald

(3) Nosferatuspinne (Zoropsis spinimana). Foto: Amir/Observation.org

(4) Bestimmungs-App ObsIdentify. Foto: LWL/Steinweg