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Diemeltal bei Obermarsberg

Biotopverbund Diemeltal

Im Nordosten des Hochsauerlandkreises und im angrenzenden Hessen liegt der länderübergreifende Naturpark Diemelsee, eine landschaftlich äußerst attraktive Region. Sie ist bekannt für den Diemelstausee, einige der höchsten Berge des Sauerlandes, ausgedehnte Wälder aber auch weite Talräume mit Weiden, Wiesen und Feldern.

Der Wert dieser Landschaft liegt jedoch nicht nur in ihrer Schönheit, sondern auch in seiner Vielfalt an heute selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten. Weite Teile des Naturparkes sind daher als Gebiete von nationalem oder internationalem Rang geschützt.
Aus diesem Grund wurde unter Mitarbeit der Biologischen Station HSK ein Projekt mit dem Titel „Biotopverbund als Klimaanpassungs-Strategie des Naturschutzes - Zusammenführung des aktuellen Kenntnisstandes anhand der Beispielregion Naturpark Diemelsee“ in die Wege geleitet, für das im Jahr 2014 der Startschuss gefallen ist.

 

Schwarze Teufelskralle

Schwarze Teufelskralle

Silbergrüner BläulingSilbergrüner Bläuling


Breitblättriges Knabenkraut

Breitblättriges Knabenkraut 

 

Großer Perlmutterfalter

Großer Perlmutterfalter

 

Vor dem Hintergrund des Klimawandels stellt sich die Frage, ob die bestehenden Schutzkonzepte ausreichend sind, um Lebensgemeinschaften dauerhaft zu erhalten. Die Landschaft wird ihr Gesicht wandeln und heute attraktive Lebensräume könnten in Zukunft für bestimmte sie besiedelnde Tier- und Pflanzenarten keine Lebensgrundlage mehr bieten. Aus diesem Grund leitet der Naturpark Diemelsee das Projekt, welches auf die Initiative des NABU Waldeck-Frankenberg zurückzuführen ist.

Durch das Projekt soll ein Netz aus miteinander verbundenen Lebens-räumen geschaffen werden, welches, ähnlich wie bei Hochseilartisten, das Überleben der Arten sichert. Tier- und Pflanzenarten, aber vielleicht auch ganzen Lebensgemeinschaften, können dann in kühlere Gebiete talaufwärts oder auf Nordhänge ausweichen. Das Projektgebiet, welches das Talsystem der oberen Diemel mitsamt seinen Nebenbächen umfasst, eignet sich dafür besonders gut. Es weist eine große Höhendifferenz von rund 600 Höhen-metern auf und bietet damit ausreichend Potenzial für Wanderungs-bewegungen.

Das Projekt wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie von den Ländern Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Die Umsetzung des länderübergreifenden Projektes erfolgt unter der Leitung von Professor Eckhard Jedicke durch den Naturpark Diemelsee, den NABU Waldeck-Frankenberg, den Verein für Natur- und Vogelschutz (VNV) und die Biologische Station Hochsauerlandkreis. Wissenschaftlich begleitet werden die Untersuchungen durch die Universität Münster unter der Regie von Dr. Thomas Fartmann.
Die Projektarbeit beginnt in diesem Jahr mit der Erfassung von ausgewählten Arten und deren Lebensräumen. Zusätzlich sollen Wanderungshindernisse und mögliche Ausweichlebensräume für die Lebensgemeinschaften ermittelt werden.

Projektziel ist die Entwicklung eines Zielartenkonzeptes mit anschließender Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Wanderungs- und Ausbreitungsfähigkeit klimasensibler Arten in ausgewählten Kerngebieten bis Ende des Jahres 2015. Zwar liegt der Schwerpunkt des Projekts in der Datenerhebung und Planung, jedoch sollen bereits jetzt einzelne Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Landeigentümern und -nutzern auf freiwilliger Basis umgesetzt werden. Die Umsetzung dieses oder folgender Konzepte basiert auf Freiwilligkeit, Kooperation und Konsens. Profitieren sollen am Ende nicht nur die Natur, sondern auch der Naturtourismus und die Regionalentwicklung.

Nach erfolgreichem Projektverlauf besteht die Chance, dass das Projekt in ein vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Naturschutzgroßprojekt mündet.


Weitere Informationen und die Möglichkeit, das Projekt durch eigene Fundmeldungen zu unterstützen, erhalten Sie auf der Internetseite des Naturparks Diemelsee.

 

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