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Violette Sommerwurz

Biodiversitätskonzept Artenschutz Flora

Die Biologischen Stationen Hochsauerlandkreis und Soest führen seit Mai 2018 ein gemeinsames Modellprojekt zum Erhalt seltener und gefährdeter Pflanzenarten in den beiden Kreisgebieten durch. Die Förderung des Projektes erfolgt über das Umweltministerium des Landes NRW, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung.
Das ursprünglich auf fünf Jahre angelegte Projekt wird bis 2024 verlängert.

 

 

 

 Westfälisches Galmei-Veilchen

Westfälisches Galmei-Veilchen

 

Arnika

Arnika

 

Süßdolde

 Süßdolde


 

 

 

 

Die Biologischen Stationen setzen sich seit Jahrzehnten für den Erhalt einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt in ihren Kreisgebieten ein. Trotz dieser umfangreichen Bemühungen gibt es Pflanzenarten, die in ihrem Bestand hochgradig gefährdet sind. Manche dieser Arten sind von Natur aus selten. Dazu gehört im Sauerland der „fleischfressende“ Rundblättrige Sonnentau oder der Echte Sellerie an wenigen Salzstandorten entlang des Hellwegs. Andere Pflanzen kommen aufgrund sich ändernder Landnutzung nur noch in einigen wenigen Populationen vor, so etwa der der Feldenzian im Raum Brilon-Marsberg oder der Große Ackerfrauenspiegel auf extensiv genutzten Kalkscherbenäckern im Kreis Soest.

 

Mehr als hochseltene Vorkommen am Rande ihres Verbreitungsgebietes hat das Projekt Arten im Blick, die für das Überleben des Gesamtbestandes einer Art eine besondere Bedeutung haben. An den verbliebenen Wuchsorten werden die konkreten Ursachen für Rückgang und Gefährdung unter die Lupe genommen. Denn nur dann können in Abstimmung mit den Eigentümern und Flächennutzern die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, um besonders solchen Arten zu helfen, für deren Überleben unsere Region eine besondere Verantwortung hat. Für einige Arten kann es nötig sein, ihr Überdauern durch Erhaltungskulturen, Vermehrung und Wiederaussiedlung in Zusammenarbeit mit Botanischen Gärten zu sichern.

 

Im Rahmen des Projektes finden Mitmach-Aktionen statt, bei denen um Fundortmeldung gebeten wird (z.B. beim Guten Heinrich) oder Jungpflanzen an private Gartenliebhaber abgegeben werden. Bei den Abgabepflanzen handelt es sich um Anzuchten der seltenen Süßdolde, die schon immer im häuslichen Umfeld angesiedelt war. Diese wohlriechende Küchen- und Heilpflanze ist für Insekten sehr interessant und fördert dadurch die biologische Vielfalt im Garten. Als einheimische Staude erfüllt sie diese Funktion besser, als fremdländische Arten oder Zuchtpflanzen aus dem Gartenhandel, die oftmals keinen Nektar besitzen oder auf die unsere heimischen Insekten nicht angepasst sind.

 

In der verbliebenen Projektlaufzeit liegt der Fokus des Projektes auf dem Monitoring der bisherigen Maßnahmen, der weiteren Optimierung und Sicherung von Wuchsorten sowie der Erstellung und Veröffentlichung von Publikationen und Berichten.