März 2024
Für Naturbegeisterte – hier ist das Mitmachen erwünscht
Deutschlandweiter Aufruf zum Melden von Moosen
Der „Bioblitz 2024“ startete Anfang des Jahres und es sind schon rund 140.000 Beobachtungen deutschlandweit bei Observation.org gemeldet worden. Mitmachen ist hier erwünscht!
Die Initiatoren des Bioblitzes, das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und die regionalen Partner rufen nun auf, Ausschau nach Moosen zu halten. Sie können gut im Hochsauerlandkreis beobachtet und gemeldet werden. |
Torfmoos |
Auch wenn sich manche Funde dieser Artengruppe nur mikroskopisch sicher bestimmen lassen, kann man einige Arten mit der zu Observation.org gehörenden App „ObsIdentify“ bestimmen und darüber die Beobachtungen melden. Alle gemeldeten Beobachtungen werden anschließend nochmal von Fachleuten geprüft.
Moose können zwar das ganze Jahr beobachtet werden, aber sie leuchten derzeit mit ihrem satten Grün vor den noch kahlen Bäumen, so dass sie gut zu finden sind. „ObsIdentify hat uns schon ein paar neue Fundpunkte bei einigen sehr seltenen Moosarten eingebracht. So konnten inzwischen verschiedene Zackenmützenmoose in Münster gefunden werden, die alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen“, sagt Dr. Carsten Schmidt. Der Biologe und Moos-Experte prüft und validiert Beobachtungen auf Observation.org.
Moose sind in der Regel klein und wachsen relativ langsam. Sie sind im Vergleich zu den Höheren Pflanzen konkurrenzschwach. Daher wachsen sie an besonderen Standorten wie Felsen, an Bäumen, im Wald, in Mooren aber auch in Grünflächen. Torfmoose zum Beispiel findet man in nährstoffarmen, sauren Habitaten wie Hochmooren.
Es gibt weltweit etwa 16.000 bekannte Arten von Moosen. Dort, wo Moose häufig sind, haben sie eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf, da sie die Nährstoffe aus der Atmosphäre in den Boden einbringen. Einige Moose wie etwa die Torfmoose haben es aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums nicht einfach. „Das spannende an diesem bürgerwissenschaftlichen Projekt ‚Bioblitz 2024‘ und dem Aufruf, Tier-, Pflanzen- oder Pilzarten zu beobachten ist, dass alle Menschen mitmachen können. Jeder kann auch ohne Vorkenntnisse helfen, Erkenntnisse über die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland zu gewinnen. Die gemeldeten Daten auf Observation.org stehen beispielsweise zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort zur Verfügung. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein“, sagt Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde.
So geht es Durch die Nutzung der App ObsIdentify, die über eine automatische Bestimmungsfunktion verfügt, kann man auch ohne Artenkenntnisse mitmachen. Benötigt werden hierfür lediglich ein Handy mit halbwegs guter Kamera und ein Nutzeraccount. Die künstliche Intelligenz, das System hinter der App, lernt ständig dazu. Sie erkennt bereits jetzt zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere wie Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele mehr. Wer sich gut bei der Tier- und Pflanzenbestimmung auskennt, kann auch die Apps ObsMapp und iObs verwenden, um Funde auch ohne Foto zu melden oder direkt die Webseite Observation.org nutzen. Die gemeldeten Fotos werden im Anschluss durch Fachleute validiert, so dass am Ende ein Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
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Bäumchen-Leitermoos
Breites Wassersackmoos |
www.bioblitze.lwl.org | https://observation.org/
Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2024 hier:
https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-und-kreisfreie-stadte-2024/
Fragen beantwortet:
Sophie Martini, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, 02961/98913-01, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Biologische Station wünscht viel Freude in der Natur und viele spannende Beobachtungen!
Bildnachweise:
(1) Torfmoos. Foto: Marie Mohr
(2) Graues Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens). Foto: Jan Ole Kriegs
(3) Bäumchen-Leitermoos (Climacium dendroides). Foto: Anna Piasecka
(4) Breites Wassersackmoos (Frullania dilatata). Foto: Anna Piasecka