17. Januar 2023
Spannende Winter-Beobachtung: Der Raubwürger
Der Raubwürger ist in amselgroßer Vogel, der durch einen typischen schwarzen Augenstreifen auffällt. Seine ansonsten grau-weiß-schwarze Zeichnung führte im Volksmund zum Namen Schnee-Elster. Gerne sitzt er auf der Spitze von Gebüschen oder auch auf Telegrafenleitungen, die er als Ansitzwarte für die Jagd nutzt.
Für einen so kleinen Singvogel hat er ein großes Revier von 40 bis 100 ha. Er benötigt zusammenhängende, extensiv genutzte Weideflächen, da er hier seine Nahrung findet: vor allem Mäuse, Großinsekten, Reptilien und - vor allem im Winter bei Schneelage - auch kleinere Vögel. Beutetiere werden häufig auf Dornen aufgespießt oder in Astgabeln eingeklemmt. Dieses Verhalten dient der Vorratshaltung, hat aber auch Bedeutung bei der Partnerwahl.
Als Brutstandort nutzt er gerne dichte Gebüsche, vor allem aber auch mittelalte und alte Fichten. Durch die klimabedingten Kalamitätsflächen sind für ihn neue, attraktive Nahrungsflächen entstanden. Diese werden für einen Zeitraum von ca. 10 Jahren durch ihn genutzt.
Das Vogelschutzgebiet (VSG) „Medebacher Bucht“ und das beantragten VSG „Diemel- und Hoppecketal“ umfassen den Großteil der Population im Hochsauerlandkreis. Durch Flächenankauf und Vertragsnaturschutz in den Raubwürger-Habitaten wird diese vom Aussterben bedrohte Art gefördert und erhalten.
Der Raubwürger hat im Hochsauerlandkreis seinen Verbreitungsschwerpunkt in den alten Bundesländern. Da der Raubwürger auch im Winter bei uns bleibt und dann sogenannte Winterreviere besetzt, kann man ihn auch außerhalb der Schwerpunkträume im Kreisgebiet als weißen Punkt auf der Spitze von Büschen oder auf Telegrafenleitungen sitzen sehen.
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